Das „High“-Gefühl – wie wirkt Cannabis in unserem Körper?

Das „High“-Gefühl – wie wirkt Cannabis in unserem Körper?

Das „High“-Gefühl – wie wirkt Cannabis in unserem Körper?

Von euphorisierender, glücklicher Stimmung bis hin zu unerwünschten Nebenwirkungen: „High“, also „hoch“ sein wird zur Beschreibung der Wirkung von Cannabis genutzt. Leichtigkeit und Ruhe oder Bedrücktheit und Angst. Die verschiedenen Auswirkungen der Pflanze sind mindestens so vielfältig wie ihre Sorten. Wie aber wirkt Cannabis wirklich auf unseren Körper und wie wird diese Wirkung medizinisch genutzt? 

Cannabinoide – der Grundstein des Cannabiswirkung

Die Wirkstoffe, welche in den Cannabisblüten enthalten sind, können dem Überbegriff der Cannabinoide untergeordnet werden. Von diesen konnten bisher rund 100 Verschiedene in den unterschiedlichen Pflanzen mit unterschiedlicher Verteilung nachgewiesen werden. Die Bekanntesten dabei sind das THC und CBD. Im menschlichen Körper gibt es ein sogenanntes endocannabinoides System, an das sich die Cannabinoide binden und welches viele verschiedene Lebensfunktionen beeinflusst. Einfach ausgedrückt docken die Wirkstoffe der Pflanze an Cannabinoid-Rezeptoren an, welche sich im Nervensystem des Menschen befinden. 

Es unterscheiden sich zwei Rezeptoren Typen: Typ 1 tritt vorwiegend im zentralen Nervensystem auf und wird dabei vor Allem für Wirkungen gegen Nervenschädigungen und Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer untersucht. Typ 2 hingegen befindet sich im Immun-, Verdauungs- oder dem Fortpflanzungssystem. Auch in Knochen, Haut, Lunge, hormonalen Drüsen oder in den Augen lässt sich dieser Rezeptoren Typ finden.

Wie nehmen wir die Droge wahr?

Die oben beschriebenen Rezeptoren sind verantwortlich für Bewegung, Gedächtnis, Zeit- und Sinneswahrnehmung, die Stimmung, Konzentration, Koordination sowie den Appetit. Dieser Katalog verdeutlicht und erklärt die Auswirkungen, welche der Mensch durch den Cannabiskonsum wahrnimmt. Das angedockte THC und CBD, sowie andere Cannabinoide verändern unsere Wahrnehmung, senken die Schmerzempfindlichkeit, lösen Euphorie, Empathie und Sensibilität aus. Viele Konsumenten nehmen Gemeinschaft und ihr Umfeld intensiver wahr oder beschreiben neue Denkmuster und Ideen. Doch so wie bei jedem Medikament kann auch die Cannabis Anwendung unerwünschte Nebeneffekte mit sich bringen. Darunter fallen beispielsweise Müdigkeit, Schwindelgefühle, eine verwaschene Sprache oder Mundtrockenheit. Auch psychische Emotionen wie Unruhe, Angst, Halluzinationen oder Panik können auftreten. Die akut negativen Nebeneffekte klingen in der Regel innerhalb von ein paar Stunden, spätestens aber nach drei Tagen ab.

Die genaue Wirkung ist wie bei anderen Drogen neben der Sorte auch von der Dosierung, der Verträglichkeit und dem Umfeld abhängig. Grundsätzlich hält die Wirkung des Cannabis beim Rauchen eines Joints eine bis vier Stunden an – der orale Konsum der Droge bringt hingegen eine Wirkungsdauer von vier bis zehn Stunden mit sich. Bei Fertigarzneien und somit der medizinischen Anwendung sind diese Schwankungen als auch die negativen Auswirkungen meist geringer, da die Wirkstoffe genau feststehen und gemessen werden.

Abhängigkeit und Toleranz gegenüber Cannabis 

Grundsätzlich lässt sich festhalten das Cannabis, im Gegensatz zu anderen chemischen Drogen, keine körperliche Abhängigkeit auslöst. Dennoch lässt sich erkennen, dass bei längerem Cannabiskonsum eine Toleranz gegenüber den Wirkstoffen entsteht. Die Auswirkungen auf die Psyche, Psychomotorik und das Herz-Kreislaufsystem nehmen ab. Dadurch kann eine psychische Abhängigkeit zu der Pflanze entwickelt werden – Symptome wie Angst, Unruhe oder Schlaflosigkeit treten auf. 

Gerade bei Menschen mit einer Prädisposition für psychische Störungen ist die Wahrscheinlichkeit der sogenannten „Cannabis Psychose“ höher. In der medizinischen Therapie sind solche Auswirkungen jedoch sehr ungewöhnlich. Generell wirken sich die negativen Effekte des Konsums nicht lebensbedrohlich aus. Im medizinischen Einsatz sind bisher keine Todesfälle bekannt. 

Ein einzigartiger Wirkstoff? 

Auch unser eigener Körper stellt sogenannte Endocannabinoide her, welche an den gleichen Rezeptoren wie die Cannabis Wirkstoffe andocken. Diese sind in ihrer Wirkung ähnlich, setzen ich aber anders zusammen als die Pflanze und kommen vermehrt bei der Entwicklung des menschlichen Organismus zum Einsatz. Beispielsweise lässt sich der Wirkstoff in der Muttermilch finden. 

Mittlerweile können Cannabinoide auch im Rahmen von chemischen Synthesen im Labor hergestellt werden. Grundlegend bietet diese Herstellungsart für Arzneimittel die Chance auf eine genaustens abgemessene und somit sichere Wirkung durch die Cannabinoide. 

 

https://www.praktischarzt.de/ratgeber/marihuana/

https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/cannabinoide-rezeptoren-2032592

 

 

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